Flugausbildung


Zehn ehrenamtliche Fluglehrer bilden dich zum Segelflugpiloten aus. Die Ausbildung besteht aus drei praktischen Abschnitten (April bis Oktober), neun kleinen Theorieprüfungen (Winter) und der abschließenden praktischen Prüfung. Aber lies selbst, was du wann erlebst und lernst!

Praxis

#A: Der Weg zum ersten Alleinflug

Freiflieger Samuel (mitte) mit seinen Fluglehrern Mark (links) und Mathias (rechts)
Freiflieger Samuel (mitte) mit seinen Fluglehrern Mark (links) und Mathias (rechts)

Während des ersten Ausbildungsabschnitts wirst du an den Umgang mit Flugzeugen und das Verhalten auf dem Flugplatz herangeführt. Dabei nimmst du von Beginn an vorne in unserem doppelsitzigen Ausbildungsflugzeug ASK 13 Platz. Während es bei den ersten Starts noch darum geht, sich mit den unterschiedlichen Flugphasen vertraut zu machen, übergibt der Fluglehrer schnell mehr Verantwortung an dich. Du lernst, das Flugzeug schon während der Startphase zu kontrollieren, dir die Höhe einzuteilen und das Flugzeug sicher wieder zu landen.

Wenn du alle Herausforderungen sicher beherrscht, naht der erste Einflug – eines der einprägendesten Erlebnisse in der Laufbahn eines jeden Piloten! Bei den meisten Anwärtern ist dies nach 40 bis 60 Starts der Fall. Im Anschluss daran bekommt der glückliche Freiflieger von allen Anwesenden einen Klaps auf den Hintern, welcher das Gefühl für die Thermik stärken soll sowie einen ganz besonderen Blumenstrauß - eine alte Tradition, die immer für viel Spaß und Freude bei allen Beteiligten sorgt!


#B: Erkundung der unmittelbaren Flugplatzumgebung

Schüler Johannes wird von Fluglehrer Holger in das Flugzeugmuster Ka 8 eingewiesen
Schüler Johannes wird von Fluglehrer Holger in das Flugzeugmuster Ka 8 eingewiesen

Im nun folgenden Ausbildungsabschnitt wirst du zunächst auf ein einsitziges Schulungsflugzeug, der Ka 8, umgeschult. Es verfügt über die gleichen gutmütigen Eigenschaften wie der Doppelsitzer, ist aber wesentlich wendiger und leichter zu fliegen. Die weiteren Übungsflüge wirst du also allein absolvieren, während einer der Fluglehrer dich vom Boden aus beaufsichtigt und dir per Funk zur Seite steht. Thermikflüge, welche über mehrere Stunden andauern und in denen du Höhen bis zu 2.500 Metern erreichen kannst, sind jetzt keine Besonderheit mehr, sondern Bestandteil deiner Ausbildung zum Segelflugpiloten.  


#C: Streckenflugausbildung

Flugschüler Leonard (vorne) ist bereit für seine Überlandflugeinweisung mit Fluglehrer Michael (hinten)
Flugschüler Leonard (vorne) ist bereit für seine Überlandflugeinweisung mit Fluglehrer Michael (hinten)

Im letzten Ausbildungsabschnitt steht die Streckenflugschulung im Vordergrund: In einem Doppelsitzer, der für das Erfliegen von Strecken über hunderte von Kilometern konstruiert ist, werden dir die Besonderheiten des Überlandfliegens erklärt. Hier geht es vorrangig um navigatorische und meteorologische Fähigkeiten. Zum Abschluss dieses Abschnittes steht der erste größere Streckenflug an: Hierfür gilt es, alleine eine Strecke von 50 km oder, gemeinsam mit einem Fluglehrer, eine Strecke von 100 km zurück zu legen.


Theorie

Theoretische Prüfung

Da nur in der Sommersaison (April/Mitte April bis Oktober) geflogen wird, bietet der Winter genügend Zeit, um die theoretischen Grundlagen zu vertiefen. Die Prüfung findet kurz vor deinem 50 oder 100 km-Flug bei der Bezirksregierung in Münster statt.

Geprüft werden die neun Fächer Luftrecht, menschliches Leistungsvermögen, Meteorologie, Kommunikation, Grundlagen des Fliegens, Betriebliche Verfahren, Flugleistung und Flugplanung sowie Navigation. Auf den ersten Blick klingt das nach sehr viel Arbeit, aber keine Angst. Viele Themen kennst du bereits auch der Praxis und auch die Fluglehrer unterstützen dich beim Lernen!


Abschluss der Ausbildung

Praktische Prüfung

Philipp mit Prüfer Jens
Philipp mit Prüfer Jens

Wenn du alle drei Ausbildungsabschnitte und die theoretische Prüfung absolviert hast, folgt die praktische Prüfung. Du wirst mit einem vereinsfremden Prüfer einige Flüge durchführen, in denen du das Gelernte unter Beweis stellen musst. Hast du auch dieses erfolgreich geschafft, so ist deine Ausbildung beendet und du erhältst den Luftfahrerschein (Glider Pilot License, kurz GPL).